Max: Das Handeln und Feilschen auf dem
Basar hat Spaß gemacht, weil ich meine – wie Herr Wesche sagt –
besondere kaufmännische Ader ausleben konnte. Ich habe für mich
selbst nichts gekauft, war aber gerne der Verhandlungsführer für
die anderen. Gekauft wurden: zahlreiche Tücher, Wunderlampen,
Gewürze aller Art, Rosenkränze, Kippas, Postkarten, orientalische
Haarschleifen, Keramikgeschirr und eine Uhr. Mal sehen, was der Basar
uns morgen früh noch so bieten kann.
Colin: Für mich war ein besonderer
Moment, als wir aus dem Museum in Yad Vashem herauskamen und auf die
Weite der Hügellandschaft um Jerusalem schauten. Die Sonne ging
gerade unter, und ich hatte das Gefühl, aus einem düsteren Ort
voller erschütternder Eindrücke und Bilder hinauszutreten und nach
vorne schauen zu können: Das Leben geht weiter.
Moritz: Heute waren wir auf dem
Tempelberg und haben den Felsendom und die AL Aqsa Moschee
besichtigt. Wir mussten zwar lange anstehen, aber es hat sich
gelohnt, denn die Atmosphäre war atemberaubend. Die goldene Kuppel
des Felsendoms glänzte in der Sonne. Ich musste mir ein Tuch
umbinden, da meine Shorts zu kurz waren, und deshalb lief ich im Rock
über den heiligen Bezirk. Ich finde, es sah ziemlich cool aus.
Felix: Maren und ich wurden heute
über den Tisch gezogen, weil wir einen Schal als Geschenk gekauft
haben und uns von dem seriösen Erscheinungsbild eines gewieften
Händlers haben täuschen lassen. Er hatte uns glaubhaft versichert,
der Schal sei von Nonnen gestrickt worden und 80 Prozent des Erlöses
ginge wieder zurück ans Kloster. Hinterher entdeckten wir einen
identischen Schal in einem anderen Laden und erkannten, dass wir mehr
als das Dreifache des Preises gezahlt hatten. Wir fühlten uns
ziemlich veräppelt.
Leo und Tim Honscha: Der Aufstieg auf
den Ölberg war ganz schön anstrengend. Als wir endlich oben
ankamen, erwartete uns eine spektakuläre Aussicht auf das
Kidrontal und den Felsendom sowie 1. ein Kamel, 2. ein „Jesustaxi“
(ein Esel) und 3. ein küssender Beduine, der Besitzer des
„Jesustaxis“. Nachdem ich, der Samariter Tim, mein buchstäblich
letztes Geld dem Beduinen gespendet hatte, erhielt ich einen
feuchtfröhlichen, eseligen Kuss des Beduinen auf die Stirn als
Segen.